Weitere Informationen zum
Zukunftsprojekt

Die „Energieautonomie Frastanz“ ist ein großes Zukunftsprojekt. Die Pläne für den Bau des Reststoffkraftwerks bei Rondo sowie der Ausbau des Fernwärmenetzes im Ort stoßen auf großes Interesse bei den Menschen im Ort und darüber hinaus – wie etwa auch bei der Gruppe „besorgte BürgerInnen“. Wie sie, haben auch wir in vielfacher Weise Verbesserungen für die Umwelt, eine lebenswerte Region und die gute Gesundheit im Blick.

Gerne bieten wir hier weitere, vertiefende Informationen dazu.

„Durch die thermische Verwertung der Wert- & Reststoffe am Standort von Rondo in Frastanz kann es zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Gesundheit kommen ...“

Wir informieren:

  • Um die heutige Situation objektiv aufzunehmen, werden an vier Standorten vor und nach der möglichen Inbetriebnahme des Kraftwerks umfassende Messungen zu stofflichen Konzentrationen (Luft, Boden, Grundwasser etc.) durchgeführt.

  • Bereits im Vorfeld wurden und werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Auswirkungen des Projekts auf den Menschen und die Umwelt möglichst zu vermeiden.

    • Umfangreiche, luftreinhaltetechnische Untersuchungen für sämtliche relevante Stoffe mit Bewertungen zu möglichen Auswirkungen (humanmedizinisch, forstwirtschaftlich usw.) – inklusive Berücksichtigung der meteorologischen Situation am Standort (z.B. Inversionswetterlagen).

    • Erhebung und Messung der aktuellen Schadstoffbelastungen in Frastanz (Deposition, Boden) Wichtig: Für die Lufthygiene wurden und werden bereits die rechtlich noch gar nicht verbindlichen, strengeren Emissionsgrenzwerte gemäß AVV (Abfallverbrennungsverordnung; lt. Entwurf zur neuen AVV 2022) angewendet.

    • Zusätzlich werden die Emissionsgrenzwerte für bestimmte Stoffe (z.B. SO2 oder Cd) freiwillig weiter abgesenkt.

  • Mit diesen strengen Emissionsgrenzwerten können im ganzen Untersuchungsraum Werte erreicht werden, die großteils sogar unter der sogenannten „Irrelevanzschwelle“ liegen – d.h. sie betragen nur 3% (!) vom erlaubten immissionsseitigen Grenzwert. Aus luftreinhaltetechnischer Sicht bedeutet das Unterschreiten der „Irrelevanzschwelle“, dass keine messbare Veränderung feststellbar ist.

  • Bei Inbetriebnahme des Reststoffkraftwerks werden im Normalbetrieb die heute mit fossilem Erdgas betriebenen Gaskessel zur Dampferzeugung außer Betrieb genommen.

 

Bestätigt wird das auch in der Zusammenfassung des externen, humanmedizinischen Gutachtens: „... dass sich weder durch Immissionen aus Luftschadstoffen noch aus Schallimmissionen aus dem gegenständlichen Projektvorhaben nachteilige Wirkungen i.S. erheblicher Belästigungen oder Gesundheitsgefährdungen ergeben.“ (Auszug aus dem externen Gutachten zur humanmedizinischen Beurteilung)



„In Zukunft werden nur noch 20% Erdgas benötigt, hingegen wird der große Teil der Energie durch die thermische Verwertung erzeugt ...“

Wir informieren:

  • Der Anteil an fossilem (ausländischen) Erdgas kann sogar auf annähernd 0% reduziert werden.

  • Erdgas wird zukünftig nur noch in Ausnahmefällen (zur Stabilisierung der Anlage bzw. für die Start- und Stützbrenner) benötigt werden – im Normalbetrieb ist dieses nicht erforderlich.



„Der vorgesehene Standort ist aus verschiedenen Gründen für ein derartiges Kraftwerk nicht geeignet – wegen der im Raum Walgau häufig vorkommenden Inversionswetterlage, die zu einer hohen Schadstoffbelastung führt [...] und in weiterer Folge zu einer Gefährdung der Gesundheit ...“

Wir informieren:

  • Es stimmt, dass eine Inversionswetterlage einen Luftaustausch erschwert. Diese Tatsache wurde jedoch in der Bewertung zur Lufthygiene mitberücksichtig, wie schon weiter oben beschrieben.

  • Standorte für Anlagen zur thermischen Wert- und Reststoffverwertung richten sich in erster Linie nach einer "Wärmesenke". Nur wenn eine größtmögliche Wärmeabnahme gegeben ist, kann eine solche Anlage effizient genutzt werden.

  • Entsprechende Anlagen befinden sich daher sogar häufig in der Nähe von Siedlungsgebieten, um diese mit Fernwärme versorgen zu können; Beispiele finden sich in kleineren und genauso größeren Orten wie etwa in Arnoldstein, Bruck/Mur, Wien, Linz, Zürich usw. – die heute sehr ausgereifte Technik macht dies möglich.




„Des weiteren wird das Trinkwasser und der Boden durch den erhöhten Niederschlag von Feinstaub in hohem Maße gefährdet...“

Wir informieren:

  • Eine Gefährdung von Trinkwasser und Boden kann ausgeschlossen werden.



„Die Emissionen des Kraftwerks werden wegen der örtlichen Gegebenheiten an diesem Standort zu außergewöhnlich hoher Immission führen (mit erhöhter Konzentration an Luftschadstoffen/Geruchstoffen bzw. häufiger Geruch nach verbranntem Abfall in der Luft) ...“

Wir informieren:

  • Selbstverständlich sind die zulässigen Immissionen entsprechend der Gesetzeslage einzuhalten, wie schon zu Beginn beschrieben (siehe weiter oben).

  • Rondo bekennt sich darüber hinaus dazu, noch strengere Emissionsgrenzwerte einzuhalten, als vorgeschrieben.

  • Hier wird die modernste Verbrennungstechnologie (stationäre Wirbelschicht) eingesetzt. Diese Technologie in Kombination mit einer nachgeschalteten Rauchgasreinigungsanlage verhindert die angedeutete Geruchsbelästigung.

    • Die Technik dafür wurde bereits in der Konzeption der Anlage berücksichtigt.

    • Potenziell geruchsbelastete Luft wird abgesaugt und der Anlage zugeführt.

    • Der Austritt von Gerüchen aus dem Rest- und Wertstofflager kann somit nahezu ausgeschlossen werden.

    • Selbst bei einem Stillstand der Anlage steht ein Ersatzsystem zur Vermeidung von Geruchsemissionen zur Verfügung.



„Üblicherweise steht ein derartiges Kraftwerk ausreichend weit weg vom nächsten Wohngebiet (z. B. in einer Industriezone), wodurch eine Pufferzone entsteht ...“

Wir informieren:

  • In Frastanz ist der Bau eines Reststoffkraftwerks geplant. Hier sollen im Sinne der Kreislaufwirtschaft biogene sowie vorhandene, extern aufbereitete, gewerbliche Wert- und Reststoffe – also von Rondo selbst bzw. von Unternehmen aus der Region – energetisch verwertet werden. Wir schaffen so den Ausstieg aus fossilem, ausländischem Erdgas und lösen uns aus bestehenden Abhängigkeiten.

  • Aber selbst Anlagen zur thermischen Nutzung von Siedlungsabfällen (sogenannte MVA bzw. KVA), wie hier vielleicht fälschlicherweise angedeutet, finden sich häufig in der Nähe von (kleineren und größeren) Siedlungsgebieten, wie beispielsweise in Arnoldstein, Bruck/Mur, Wien, Linz, Zürich usw.



„Auch wenn die Emission den gesetzlichen Vorgaben entspricht, führt der Effekt der Inversion zum nicht kalkulierbaren Anstieg der Immission ...“

Wir informieren:

Es ist richtig, dass die Inversionswetterlage eine Herausforderung darstellt. Diese wurde jedoch in der durchgeführten Kalkulation mittels Wetter- und Ausbreitungsmodellrechnungen bereits berücksichtigt (siehe weiter oben) – sämtliche, gesetzlich erlaubten Grenzwerte können hier eingehalten bzw. sogar deutlich unterschritten werden.

  • Außerdem sind nahezu alle Emissionswerte gemäß AVV kontinuierlich zu messen, offenzulegen und werden von der Behörde überwacht.

  • Rondo verpflichtet sich darüber hinaus, ein immissionsseitiges Monitoringsystem zu installieren.



„Das Kraftwerk stoßt stündlich ca. 70.000 Kubikmeter Rauchgas in die Umwelt aus ...“

Wir informieren:

  • Die benötigte Wärmeenergie wird heute durch den Betrieb von zwei entsprechenden Gaskesseln mit fossilem Erdgas erzeugt.

  • Bei Inbetriebnahme des Reststoffkraftwerks nimmt Rondo im Normalbetrieb diese zwei Gaskessel mit annähernd der gleichen installierten Brennstoffwärmeleistung außer Betrieb.

  • Die gesamten Emissionen aus dem fossilen Erdgas fallen demgegenüber also weg.

  • Gleichzeitig verbessert sich die eingesetzte Technik nachhaltig, samt Filteranlagen nach neuestem Stand.



„Im Nahbereich des Kraftwerks entsteht Immission durch ständige Vibrationen als Folge des Maschinenbetriebs im Inneren des Kraftwerks...“

Wir informieren:

  • Mögliche Schallemissionen einer solchen Anlage sind bekannt. Durch angepasste, bauliche Maßnahmen und schallmindernde Vorkehrungen können diese aber größtenteils vermieden werden.

  • Beispielsweise können tieffrequente Töne durch die Massivbetonkonstruktion so gedämpft werden, dass diese nicht in den Außenbereich gelangen.

  • Weitere Beispiele sind:

    • Größtmögliche Vermeidung von Gebäude-Öffnungen (z.B. Frischluftansaugung durch die Decke)

    • Schalldämmkulissen in Luft-Rauchgaskanälen

    • Einkapselung von neuralgischen Emissionspunkten (z.B. Gebläse und Filterabreinigungen) etc.



„Wegen der unvollständigen Verbrennung entsteht dunkler bis schwarzer Rauch, der eine hohe Konzentration an Schadstoffen enthält ...“

Wir informieren:

  • Bei unvollständigen Verbrennungen können z.B. Russpartikel, unverbrannte Kohlenwasserstoffe usw. entstehen – allgemein ist dieses Phänomen z.B. beim Verheizen von Holz im Freien oder bei schlecht eingestellten Verbrennungsmotoren zu beobachten.

  • Beim geplanten Reststoffkraftwerk kann „schwarzer Rauch“ ausgeschlossen werden, denn eine solche Situation wird durch entsprechende (technische) Vorkehrungen im Voraus vermieden, wie z.B.:

    • Verfahren der zirkulierenden Wirbelschicht: Input-Material wird erst ab einer Mindesttemperatur von 850 °C zugeführt.

    • Die Mindestverweilzeit der heißen Rauchgase innerhalb der Anlage in diesem Temperaturbereich liegt bei mindestens zwei Sekunden.



„Natürlich kann der Verbrennungsvorgang – im Regelfall – gestoppt werden, aber alles braucht seine Zeit ...“

Wir informieren:

  • Es ist richtig, dass im Falle einer Störung, ein schnelles Eingreifen erforderlich ist.

  • Und das erfolgt in Sekundenschnelle, sollte z.B. die gewünschte Temperatur kurzzeitig unterschritten werden. Hier (und nur hier) greift ein redundant ausgeführter Stützbrenner mit Gas ein.

  • Gemäß den Vorgaben der AVV muss es (und wird es) ein automatisches System zur Verhinderung der Beschickung mit Input-Material geben, wenn die Temperatur unter 850 °C sinkt oder eine Störung auftritt.



„Die Energie zur Trocknung der Wellpappe stammt derzeit aus der ‚sauberen‘ Verbrennung von Erdgas...“

Wir informieren:

  • Der größte Wärmeabnehmer am Standort in Frastanz ist die Papiermaschine, nämlich für den Trocknungsprozess innerhalb der Herstellung von Rohpapier.

  • Der dabei austretende, unschädliche Wasserdampf wird über Abluftkanäle ins Freie abgeleitet.

  • Dafür war bis dato Erdgas als zulässiger Energieträger im Einsatz. Wir erachten es aber im Sinne der Umwelt als ein Gebot der Stunde, aus der Verwendung fossiler Rohstoffe auszusteigen.

  • Zudem haben uns jüngste Krisen unsere große Abhängigkeit von unberechenbaren, ausländischen (v.a. russischen) Erdgas-Lieferanten aufgezeigt. Wir haben hier daher die große Chance, unsere Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen.



„Gleichzeitig kommt bei der Rondo-Papierfabrik eine große Menge an Wasserdampf dazu ...“

Wir informieren:

Ergänzend zum vorherigen Punkt:

  • Im Zuge das Kraftwerkprojektes werden die beiden gasbefeuerten Großwasserraumkessel außer Betrieb genommen. Die heutigen Wasserdampfschwaden aus diesen Kesselanlagen (Rauchgaskondensationsanlage) fallen dann weg.

  • Hinzu kommt Wasserdampf aus der Kaminanlage des Reststoffkraftwerks bzw. dem Rückkühlsystem der Turbinenanlage.

  • Zur Minimierung der Dampfschwaden sind hier zukünftig entsprechende „Schwadenminderer“ vorgesehen.